Printausgabe BM 170, 28. Juni 2004

In der 2. Augusthäfte kommt die Politprominenz nach Neutal:

S31-Teilstück vor der Eröffnung!

In Form eines Kreisverkehrs mündet die S31 bei Oberpullendorf-Süd in die B50 ein. Beim Bau der Eisenbahnbrücke vor dem Kreisverkehr Stoob Süd war der Bahnverkehr nur einige Stunden eingestellt (Bild oben) Teilweise über 20 Meter tief ist der Einschnitt am Nopler (Bild links)
An ökologischen Maßnahmen wurden auch zahlreiche Amphibiendurchlässe und Gerinnendurchlässe (Bild rechts) errichtet. Ing. Heinrich Dorner (örtliche Bauaufsicht), Baumeister Johann Fraller (STRABAG) und Projektleiter Dipl. Ing. Walter Leszkovics (ÖSAG) begleiteten Burgenland Mitte zum Knoten Oberpullendorf (Bild links). Als Bundesstraße (zweispurig) wird die S31 vom Knoten Oberpullendorf bis zur Anschlussstelle Oberpullendorf Süd geführt (Bild oben)
Aus der Perspektive eines Autofahrers: Einfahrt in die Noplerschneise über die 235 Meter lange Harlingbachbrücke.  Im Bereich des neuen S31-Teilstückes wurden 88.000 Pflanzen gesetzt. Im Bereich des Knotens Stoob-Süd blieb ein kleiner Altbestand erhalten.
Nach einer Bauzeit von zweieinhalb Jahren wird in der zweiten August-Hälfte das Teilstück der S31 zwischen Neutal und Oberpullendorf-Süd eröffnet.
Ein 7,5 km langes Straßenstück zuzüglich eines Zubringers nach Stoob-Süd in der Länge von 2,4 km (insgesamt 9,9 km) steht somit schon bald den Autofahrern zur Verfügung. Lärm- und Gestankgeschädigte in Neutal und Stoob und teilweise auch noch Markt St. Martin (Rückgang des LKW-Verkehrs) werden es den Straßenbauern und deren Auftraggebern zu danken wissen. 
Die Trasse des neuen S31-Abschnittes führt ab Neutal den Harlingbach entlang, schwenkt dann nach Osten und überquert mit einer langen Brücke den Harlingbach-Talübergang und führt in einem Einschnitt beim Nopler Berg nach Süden zum Knoten Oberpullendorf.
Von dort verläuft die Trasse der S31 zweispurig in Richtung Süden. Vom Knoten Oberpullendorf zweigt links ein ebenfalls zweispuriger Zubringer zum Kreisverkehr an der B 50 bei Stood-Süd ab.

Bei einer Besichtigung mit dem Projektleiter der ÖSAG (Straßenerrichter, eine Tochterfirma der ASFINAG), Dipl. Ing. Walter Leszkovics, Ing. Heinrich Dorner vom Amt der Burgenländischen Landesregierung, Abt. 8 (örtliche Bauaufsicht) und Baumeister Johann Fraller (STRABAG, Auftragnehmer für Hauptbaulos) konnte sich Burgenland Mitte dieser Tage vom Baufortschritt überzeugen. 
So sind bereits zwei von drei Asphaltschichten aufgebracht. Die letzte, die 3 cm starke Verschleißschicht, wird in der letzten Juni-Woche aufgebracht. Danach erfolgen die Markierungsarbeiten.
Die Montage der Stahl-Leitschienen ist bereits voll im Gang. Auch viele Straßenverkehrszeichen sind schon zu sehen. Die großen Wegweiser sind ebenfalls schon aufgestellt. Zäune, die einen Wildwechsel verhindern, sind ebenfalls bereits am Waldrand zu erkennen.
Nach den starken Regenfällen der letzten Wochen sind Hangrutschungen nicht ausgeblieben. Da und dort werden sie auch schon wieder repariert. „Durch das humuslose Strohdecksaat--Verfahren haben wir gar nicht so viele Hangrutschungen wie bei solch starken Regenfällen befürchtet“, erklärt Baumeister Johann Fraller. 
Kommt man noch unter Zeitdruck? „Nein“, erklärt Projektleiter Dipl. Ing. Walter Leszkovics. „Wir haben alles im Griff“.
Und so wird die Baustelle samt Baubüro in Stoob bald aufgelassen. „In der stärksten Zeit haben über 100 Personen auf dieser Baustelle gearbeitet“, erinnert sich Ing. Heinrich Dorner. 
Drei Monate nach der Eröffnung des S31-Teilstückes wird dann auch das Baubüro aufgelassen.

Brücke über den Harlingbach war technisch eine hohe Herausforderung
1,20 Meter hoch sind die Leitschienen an der Harlingbach-Brücke. ÖSAG-Projektleiter Dipl. Ing. Walter Leszkovics zeigt auf die Dämpfungselemente (auch kleines Bild oben), die als zusätzliche Knautschzone bei einem Anprall an die Stahlleitschienen dienen.
Ein eigenes Baulos war die Errichtung der 235 Meter langen Brücke über den Harlingbach. Kostenintensive Gerinne leiten das Wasser vom Nopler in den Haringbach. Am Übergang der Brücke zum Hang werden die Dehnungsbewegungen mit dieser „Fingerkonstruktion“ abgefangen.
Die Straßen- und speziell die Brückenbauer waren beim nunmehr fertig werdenden Teilstück der Schnellstraße S31 wesentlich mehr gefordert als zuvor auf dem Teilstück zwischen Weppersdorf-Markt St. Martin und Neutal. 
Zwischen den Anschlussstellen Neutal und Oberpullendorf-Süd wurden insgesamt 16 Kunstbauten - davon 13 Brücken - errichtet. Die größte Brücke ist jene über den Harlingbach mit dem darauf folgenden Einschnitt in den Nopler.
Der Bau dieser 235 Meter langen Brücke war durch einen tragischen Unfall überschattet. Bei Betonierungsarbeiten eines Tragwerksabschnittes stürzte dieser ein und riss zwei Bauarbeiter in den Tod. Der Einsturz ist noch gerichtsanhängig.
Für die Sicherheit der Autofahrer wurden auf dieser Brücke entsprechende Maßnahmen getroffen. So wird das Verkehrsgeschehen mittels einer Kamera ständig überwacht. Auch auf anderen Abschnitten dieses neuen Teilstückes befinden sich übrigens an Standorten mit weiter Einsicht Kameras. Ein weiterer Beitrag zur Sicherheit: Die Leitschienen sind nicht mehr aus Aluminium, sondern aus Stahl.
Teure Öko-Maßnahmen
Einen wesentlichen Teil der Gesamtkosten (33,5 Mio Euro waren angenommen worden) flossen in umfangreiche Natur- und Umweltschutzmaßnahmen. Erstmals im burgenländi-schen Straßenbau wurde auf diesem Teilstück der S31 eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt. Die eher großen Eingriffe in die Natur (speziell im Bereich des Nop-lers) hatten eine solche erfordert. Insgesamt wurden 21 ha Wald gerodet. Allerdings wurde auch auf einer Fläche von 19,5 ha wieder aufgeforstet.