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20.10.2004
Print-Ausgabe Wieder Wirbel um S31-Ausbau
STREIT UM SPUREN / Die SPÖ Klostermarienberg stellt sich gegen den vierspurigen Ausbau, den auch die Initiative „Bist g‘scheit“ bekämpft.
VON ELISABETH TRITREMMEL
BEZIRK / Der Weiterbau der S31 von Oberpullendorf bis zur Staatsgrenze erhitzt im Bezirk wieder die Gemüter. Nicht nur die Art des Ausbaus, sondern auch die Straße an sich wird von verschiedenen Interessensgruppen aus den zukünftigen Anrainergemeinden in Frage gestellt. Bei der am Freitag stattgefundenen SPÖ-Bezirkskonferenz brachte die Ortsorganisation Klostermarienberg einen Antrag betreffend der S 31 ein. Darin fordert sie eine Entlastung der vom Verkehr stark belasteten Ortsgebiete entlang der B61 und L332 ohne einen vierspurigen Ausbau der S 31. Konkret heißt es: „Die Entlastungsstraße soll nicht kreuzungsfrei, dem Gelände angepasst, harmonisch in die Landschaft eingefügt, umweltschonend verlaufen.“
Das bedeutet, dass die Straße nicht mehr als Autobahn oder Schnellstraße gebaut werden könnte, sondern nur mehr als Autostraße, die für den Langsamverkehr wie Mopeds, Traktoren, etc. gesperrt ist.
Was die Anzahl der Spuren betrifft geht die SPÖ Klostermarienberg mit den Grünen aus Unterpullendorf konform. Grün-Gemeinderat Herbert Adam will eine nur zweispurige Entlastungsstraße auf Basis zweispuriger Grundablösen, die vor allem auch nicht vignettenpflichtig ist. „Das soll gewährleisten, dass die Thermenregion mit keiner vierspurigen Hochleistungsautobahn, die dem Transitverkehr Tür und Tor öffnet, belastet wird“, so Adam.
Dieselbe Ansicht vertritt die Bürgerinitiative „Bist g‘scheit“ aus Klostermarienberg. Initiativen-Sprecher Horst Trenovatz nutzte eine Gesprächsrunde zwischen den Bürgermeistern der zukünftigen Anrainergemeinden und Verantwortlichen des Landes Burgenlandes und der ÖSAG (Österreichische Autobahnen- und Schnellstraßen Aktiengesellschaft) am Donnerstag im Rathaus Oberpullendorf dazu, seine wiederholt geäußerten Bedenken zu erneuern. Er glaubt, dass die S 31 langfristig sicher auf vier Spuren ausgebaut werden wird, da sie nur dadurch bemautet werden könnte und die ÖSAG nur bemautbare Straßen baut. Er stellte deshalb auch die Frage in den Raum, warum die Straße nicht vom Land gebaut wird. Helmuth Koch vom Referat Planung und Bauvorbereitung der Burgenländischen Landesregierung dazu: „Die ÖSAG konnte gewonnen werden, damit das Projekt überhaupt finanziert werden kann.“ Zum Thema Spuren unterstreicht er: „Die S31 wird zweispurig gebaut. Mittel- oder langfristig könnte sie aber auf vier Spuren ausgebaut werden, wenn dies aufgrund des Verkehrsaufkommens nötig ist.“
Als Konsequenz des Treffens will die ÖSAG einen Vergleich der drei im Vorprojekt zur Diskussion stehenden Routen machen. Auch kleinräumige Umfahrungen und die Nullvariante, sprich gar kein Schnellstraßenweiterbau, sollen überprüft werden. Das Ergebnis soll bis Jahresende vorliegen. Für die Bürger soll es am 19. November eine Informationsverstaltung der ÖSAG zur S31 geben. Ergänzung von Dr. Horst Trenovatz - 22:56 am 20.10.104 (1)
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