S31: ASFINAG strebt den Bau in zwei Abschnitten an
MANNERSDORF / ASFINAG-Vorstand Alois Schedl stand in Mannersdorf Rede und Antwort. Das Jahr 2010 ist als Baubeginn für den ersten Teil bis zur B61 anvisiert.
Alois Schedl, der neue Vorstand der Autobahnen- und Schnellstraßenfinanzierungs AG (ASFINAG) kam am Mittwoch mit zwei leitenden Planern zu einem Infogespräch im kleinen Kreis über den Weiterbau der S31. Er ist der Bruder des neuen Vizebürgermeisters Johann Schedl.
„Es geht darum, Nägel mit Köpfen zu machen“, schildert Bürgermeister Rudolf Draskovits. „Die familiären Verbindungen haben geholfen, dass wir rasch ein Gespräch haben konnten. Wir wollen alles unternehmen, was uns weiterbringt und werden versuchen, auch mit Minister Faymann ein Gespräch zu bekommen“, so Draskovits.
Laut Schedl ist der Start zum Weiterbau der S31 von Oberpullendorf bis zur Staatsgrenze für 2010 anvisiert. „Ich hätte lieber gesagt, wir garantieren, dass wir 2010 anfangen, aber das kann ich nicht“, so Schedl. Und führte aus: „Faymann und Molterer haben dem Land gesagt, dass früher begonnen werden kann, wenn sie die Zinsen übernehmen. Wir wollen das in den nächsten Wochen auch schriftlich fixieren, dass man es auch im Rahmenplan darstellen kann.“ Dies war bisher nicht der Fall gewesen und hatte in den vergangenen Wochen einige Debatten um den Baubeginn ausgelöst. Vorprojekt fertig, Olmod strikt gegen vereinbarte Trasse Dieser hängt aber schlussendlich auch von Planungen und Verfahren ab. Das Vorprojekt für den S31-Weiterbau ist fertig. Derzeit steht man am Beginn des Einreichprojekts. „Wir haben ein bisschen Stillstand. Dass das von den Ungarn abhängt, ist auch kein Geheimnis“, berichtete Schedl. Auf technischer Seite sei die Planung mit Ungarn schon abgestimmt. Aber die Gemeinde Olmod ist strikt gegen die vereinbarte Trasse. Die ASFINAG möchte hier nun im Rahmen einer Planungsausstellung in Olmod durch Information bestehende Vorbehalte ausräumen.
Um einen möglichst frühen Baubeginn zu ermöglichen, will die ASFINAG das Projekt in zwei Abschnitten umsetzen. „Bei grenzüberschreitenden Projekten müssen wir eine gemeinsame Umweltverträglichkeitsprüfung in Österreich und Ungarn machen. Das haben wir noch nie gehabt.“ Deswegen will die ASFINAG zunächst den 20 Millionen Euro teuren Abschnitt bis zur B61 errichten, der sechs Kilometer lang ist. „Dieser Teil ist schnell baubar“, meint Schedl. In der Gemeinde Mannersdorf stößt dieses Ansinnen allerdings auf wenig Gegenliebe. „Unsere Angst ist, dass das letzte Stück dann gar nicht verwirklicht wird oder erst in zehn Jahren. Jetzt treten wir als Region auf. Nachher sind wir nur ein kleines Grüppchen“, äußerte Heribert Rabel vom Personenkomitée S31 seine Befürchtungen. Wir haben kein Problem, alles in einem zu bauen. Die Frage ist, tun wir gar nichts oder fangen wir einmal an zu bauen. Einigen Ortschaften wäre dann mit relativ wenig Geld viel geholfen“, meinte Schedl dazu.
Herta Pichler von der Initiatve „BIST g‘scheit“ meinte indes, dass, wenn das Land genug Geld für die Zinsen des S31-Baus hat, auch genug für eine regionale Straße haben müsste. „Was heißt regionales Straßennetz, sollen 8.000 Autos auf einem Güterweg fahren?“, fragte Schedl. Pichler führte aus, dass sich der Verkehr nicht auf eine Straße konzentrieren, sondern verteilen würde. Schedl sah dies anders: „Ich glaube es ist besser, den Verkehr zu bündeln, denn dann kann man Schutzmaßnahmen machen.“
Beschwerde wegen Ungleichbehandlung Im Vorfeld des Informationsgesprächs hatte es einige Turbulenzen wegen der Einladung gegeben, die an die Gemeindevorstände, die Ortsvorsteher und das Personenkomitee S31, nicht aber an die Initiative „Bist g'scheit“ ergangen war. Horst Trenovatz von der Initiative legte deshalb offiziell Beschwerde wegen Ungleichbehandlung von Bevölkerungsgruppen durch Bürgermeister und Vize ein. „Wir haben bewusst einen kleinen Rahmen gesetzt, um effizienter zu sein“, erklärt dazu Bürgermeister Rudolf Draskovits. „Es war das Personenkomitee S31, das mich und den Vize eingeladen hat, konkrete Schritte zu setzen.“ Er sei außerdem von Trenovatz bei einem Anruf am Montag beschimpft worden, was dieser aber dementiert. „So eine Art muss man sich nicht bieten lassen“, schloss sich aber auch Vizebürgermeister Johann Schedl Bürgermeister Draskovits an. „Es geht nicht um die Initiative.“ Die Gemeindeführung hatte daraufhin angeboten, dass jemand anderer von „BIST g'scheit“ am Informationsgespräch teilnehmen kann.
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